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HAGE Hintergrund 2 / Juni 2005 (Ernährungs- und Bewegungsprogramm)
 

Ernährungs- und bewegungsprogramm - nicht nur für übergewichtige Kinder von 8 - 12 Jahren

Der Alltag vieler Menschen ist von Bewegungsarmut und Fremdbestimmung im Ernährungsbereich gekenzeichnet. Kinder (und Erwachsene) erleben oft einen bewegungsarmen Tagesablauf in Schule, Arbeitsplatz und Freizeit. Nahrungsherstellung entsteht in für uns kaum durchschaubaren Abläufen und die Nahrungsaufnahme unterliegt ungesunden Rahmenbedingungen.
Die Kombination von bewegungsarmem Alltag, fehlender Selbst- und Körperwahrnehmung, entritualisierter Nahrungsaufnahme stellt ein Ursachengeflecht dar, das besonders bei Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren vermehrt zu Übergewicht mit gesundheitsschädigenden Folgen geführt hat. Im Kinder- und Jugendalter werden körperliche, geistige und seelische Strukturen herausgebildet und gefestigt. Sie beeinflussen und bestimmen das Erwachsenenleben. Dies sind die Grundannahmen, auf die sich das Bewegungs- und Ernährungsprogramm für übergewichtige Kinder bezieht.


Die Zielgrupe ist - nicht nur - auf übergewichtige Kinder bezogen. Die Konzeptanteile Bewegung und Ernährung sind so ausgerichtet, dass jedes Kind in seiner Entwicklung gefördert wird.

Inhalte für Kinder
Das Ernährungs- und Bewegungsprogramm für Kinder ist thematisch eingebunden in eine Zeitreise in die Steinzeit.
In 7 Treffen erleben und entdecken die Kinder, wie unsere Vorfahren gelebt haben, bauen ein gemeinsames Waldlager, erforschen, wie man sich ohne Kompass im geheimnisvollen Wald zurechtfindet und lernen Zusammenhänge über die Ursprünge unserer Nahrung. Gemeinsam werden z. B. Körner gemahlen, Nüsse geknackt, um anschließend an einer selbst hergerichteten Feuerstelle Fladenbrote zu backen. Oder es werden als eine besondere "Steinzeitspezialität" Fische auf einem heißen Stein gebacken. Es entwickelt sich eine positive Gruppendynamik und ein selbstverantwortliches Spiel unter den Kindern. Beim Laufen, bauen und Spielen im Freien "passiert" die Bewegung von selbst.

Durch die Zubereitung der Nahrungsmittel wird eine Reflexion von Ess- und Kochkultur erreicht und der Bezug zu unseren heutigen Nahrungsmittlen hergestellt. Eine Exkursion auf einen Bauernhof und der Besuch eines Lebensmittelladens machen Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung bewusster, die anschließende gemeinsame Zubereitung stellt direkte Lebensmittelbezüge her. Das Kochen mit nicht industriell verarbeiteten Lebensmitteln motiviert, dieses zuhause zu wiederholen.

Elternarbeit
Wesentlicher Bestandteil des Projektes ist die Elternarbeit. Vier begleitende Elternabende auf der Grundlage der systemischen und klientenzentrierten Sichtweise zielen auf die Alltagsübertragung von Projektinhalten und die Eigenressourcen der Kinder ab.

Im Zentrum steht die Thematisierung der Bereiche Bewegung und Ernährung. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von Ressourcen, die im Familienalltag aktiviert werden können. Dazu zählen alltägliche Bewegungsanlässe, die die Wahl von Spielplätzen der Kinder und besondere Anlässe, um Spielorte mit hohem Aufforderungscharakter im Bewegungsbereich den Kindern anzubieten.

Im Ernährungsbereich stehen die Einführung von Essensritualen, günstige Essenssituationen und Möglichkeiten zur Stärkung der Autonome der Kinder im Vordergrund, indem diese selbst weitestgehend für ihre gesunde Ernährung Verantwortung übernehmen.


In einem ergänzenden Elterneinzelgespräch werden gemeinsam Lösungen in den Bereichen Bewegung und Ernährung mit dem Ziel der Gesundheitsprävention erarbeitet. Dabei wird die individuelle Familiensituation berücksichtigt.

Die positive Wahrnehmung von Wohlbefinden und Gesundheit im subjektiven Erleben der Kinder ist im Rahmen der Gesundheitsförderung eine zentrale Aussage für das Kurskonzept.

Hintergrund ist die von der WHO präferierte und im Konzept der Salutogenese verdeutlichte Definition des Begriffes Gesundheit. Im Hinblick auf die spezielle Zielgruppe Übergewichtige Kinder wird im Rahmen des Konzeptes auf die positive Entwicklung des Zusammenspiels von Bewegung und Ernährung abgezielt. Es geht darum, bei den Kindern die positive Beziehung zum eigenen Körper zu fördern, das Selbstwertgefühl und die Auftonomie zu stärtken, im Hinblick auf das Gewicht zunächst eine weitere Zunahme zu vermeinden und erst dann eventuell eine Reduktion anzubahnen. Gerade bei Kindern vollzieht sich im Laufe der körperlichen Entwicklung die vordergründig erwünschte Gewichtsreduktion bei beibehaltenem, gesundem Ernährungsverhalten von selbst.

Das Projekt will nicht als Diät verstanden werden, sondern beinhaltet einen erlebnisorientierten Ansatz von Verhaltensänderung, der an dem natürlichen Spiel- und Bewegungsbedürfnis und dem Wissensdurst der Kinder anknüpft. Für die Kinder ist die eigenständige Übertragung der Projektinhalte auf den Alltag möglich.

Dieses Ziel soll im Bewegungsbereich durch altersentsprechende Aktivitäten gewährleistet werden, um an der intrinsischen Motivation der Kinder anzuknüpfen und dadurch Umsetzungsmöglichkeiten im alltäglichen Umfeld zu ermöglichen. Die Aktivitäten sind grundsätzlich ohne Einbezug Erwachsener möglich. Damit sind die Kinder von pädagogischer Dauerbetreuung unabhängig. Übungen und Aktivitäten im Ernährungsbereich knüpfen an Autonomiebestrebungen der Kinder an. Die Übung von Fertigkeiten und die Rationalisierung von Lebensmittelbezügen tragen zur Stärkung der Autonomie und Entwicklung von selbstverantwortlichen Handlungsweisen bei. Aufs Ganze gesehen hilft das Projekt, die Eigenaktivität und Expansion der kindlichen Persönlichkeit zu entwickeln.

Leitung und Durchführung:
Die Ev. Familien-Bildungsstätte führt das Projekt in Kooperation mit einem Diplom-Oecotrophologen und einem Erlebnispädagogen durch.  Projektort ist ein wunderschönes, weitläufiges Waldgelände am Marburger Stadtrand. Das Programm beginnt im September dieses Jahres und wird in einem Auswertungsgespräch mit den Eltern und Kindern bezüglich der Weiterentwicklung von Projektinhalten und Projektstruktur überprüft.


Weiter Informationen und Anmeldung für das Kursangebot:
Ev. Familien-Bildungsstätte
Barfüßertor 34
35037 Marburg
Tel.: 06421/175080
Fax: 06421/1750810
E-Mail: fbs@fbs-marburg.de
Antje Feddersen
Fachbereichsleiterin Gesundheit der Ev. Familien-Bildungsstätte Marburg (Ansprechpartnerin für das Kursangebot)
Ingo Lange
Erlebnispädagoge, Leitung 7-Meilen-Stiefel
Edgar Schröer
Diplom-Oekotrophologe

Diplom-Oecotrophologe Edgar Schröer GAP-Zentrum Schwanallee 17  35037 Marburg

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